José Lutzenberger

deutsch-brasilianischer Agrarökonom; Alternativer Nobelpreis 1988 für seinen Einsatz für den Umweltschutz und die Rettung der Tropenwälder; brasil. Umweltminister 1990-1992; Gründer und Präsident der "Fundação Gaia"; fr. Konzerndelegierter der BASF

* 17. Dezember 1926 Porto Alegre/Südbrasilien

† 14. Mai 2002 Porto Alegre/Südbrasilien

Herkunft

José Lutzenberger, Sohn deutscher Eltern, kam im südbrasilianischen Porto Alegre zur Welt. Sein Vater, Künstler und Architekt, Reserve-Offizier, Hauptmann im Ersten Weltkrieg und Deutsch-Nationaler, hatte 1920 in den Nachkriegswirren Deutschland verlassen und sich als selbstständiger Architekt und Ingenieur in Brasilien niedergelassen, wo er sich auch als Professor an einer Kunsthochschule betätigte. Ihm verdankte L. nach eigener Aussage sein starkes, sich gegen jede Naturzerstörung sträubendes Harmonie-Gefühl.

Ausbildung

Schon als Kind lieber vor dem Mikroskop als auf dem Fußballplatz, absolvierte L. an der Bundesuniversität von Rio Grande do Sul (dem südlichsten Bundesstaat Brasiliens) ein agrarwissenschaftliches Studium als Diplom-Landwirt, dem sich ein Post-Graduierten-Studium in Agrikulturchemie und Bodenkunde an der Louisiana State University in Baton Rouge, USA, anschloss.

Wirken

Nach ersten Versuchen, sich mit einem Handelskontor für Düngemittel selbstständig zu machen, schloss er sich 1957 dem Chemie-Konzern BASF (Badische Anilin- & Soda-Fabrik) an, für den er nach ersten zwei Jahren im Stammhaus in Ludwigshafen in der Folgezeit als Konzerndelegierter in Venezuela ...